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Falsch dosierte Medikamente können bei Demenz-Patienten schwere Schäden anrichten.

Demenzpatienten werden nach Ansicht von Medizinern häufig falsch medikamentös behandelt. Schon bei kleinen Überdosierungen bestimmter Medikamente könnten Patienten starke Nebenwirkungen bekommen – mit oft verhängnisvollen bisweilen sogar tödlichen Folgen.
Auch vor der Behandlung kommt es zu möglicherweise fatalen Fehlern: Denn ein Großteil der Demenzerkrankungen wird erst gar nicht erkannt.

Falsche Diagnosen
Gerade Formen der Demenz, die nicht so häufig sind, werden am Anfang nicht richtig erkannt und dementsprechend auch nicht richtig behandelt. Es gibt eine Demenz, die neben den klassischen Symptomen der Alzheimererkrankung auch andere Störungen hat, wie Bewegungsstörungen, Störungen der räumlichen Wahrnehmung. Und diese Patienten zeichnen sich dadurch aus, dass sie enorm empfindlich gegenüber Neuroleptika sind.
Durch diese Gruppe der Psychopharmaka könnten manche Patienten schon bei kleinen Dosierungen immobil werden.

Grundsätzlich sind Psychopharmaka hilfreich
Psychopharmaka gibt es in verschiedenen Gruppen. Behutsam zielgerichtet und kontrolliert eingesetzt, können sie psychisches Leiden lindern. Allerdings dürften sie nicht dazu benutzt werden, um Patienten pflegeleicht zu machen. Schon geringe Dosen würden häufig ausreichen, um die Steuerungsfähigkeit und Selbständigkeit der Patienten zu verbessern.

Eine Möglichkeit die Therapie von Demenzerkrankten zu unterstützen, sind speziell auf dieses Klientel zugeschnittene Wohnformen.
Es hat sich gezeigt, dass alleine durch eine bestimmte Art und Weise der Zuwendung, durch eine Gestaltung des Umfeldes, beispielsweise in kleinen Wohngruppen, die Verordnungshäufigkeit oder der Verbrauch von Psychopharmaka drastisch eingeschränkt werden kann. Dies ist ein Weg für die Zukunft, um eine menschenwürdige Versorgung demenzkranker Patienten zu erreichen.

Quelle:ZDF-Magazin Frontal21 vom 4. April 2006