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Fachveranstaltung anlässlich des Welt-Alzheimertages am 22.September 2009 in Jüterbog


Fachveranstaltung am 22.09.2009 in Jüterbog

Früherkennung verlängert Lebensqualität bei Demenzkranken und Angehörigen

Zu diesem Thema wurde am 22. September eine Fachveranstaltung des Netzwerk Demenz Teltow-Fläming im Johanniter-Seniorenzentrum Jüterbog gGmbH durchgeführt. Mit 100 Teilnehmern, davon ca. 50 pflegende Angehörige und interessierte Bürger sowie Beschäftigte im Bereich Pflege fand die Veranstaltung große Resonanz in Jüterbog und Umgebung. Bereits zum  5. Mal wurde eine Fachveranstaltung im Landkreis Teltow-Fläming zum Thema Demenz und zum Welt-Alzheimertag organisiert, um auf die Belastung von Angehörigen aufmerksam zu machen. In Deutschland leben z.Z. etwa 1,2 Millionen Demenzkranke, davon im Land Brandenburg ca. 30.000 Menschen. Zwei Drittel der Erkrankten werden zu Hause von ihren Angehörigen betreut und gepflegt.
Neben weiteren Fachleuten sprach Chefarzt  Dr. Rommel vom Johanniter-Krankenhaus im Fläming gGmbH, Treuenbrietzen über Früherkennung, Diagnose und Therapie bei den verschiedenen Formen von Demenzerkrankungen. Die Erkenntnisse über die Früherkennung der Krankheit Demenz vom  Typ-Alzheimer befände sich noch in den Anfängen. In Diagnose und Therapie könnten dennoch Fortschritte zu verzeichnen sein. Wichtig sei die Abklärung sekundärer Demenzen und anderer Krankheiten, z.B. Depression, um einen geeigneten Therapieplan anbieten zu können. Herr Luplow, Gerontologe, pflegender Angehöriger und Geschäftsführer der AWO Wohnstätten gGmbH „Fläming“, brachte viele praktische und anschauliche Beispiele zur Kommunikation mit Menschen mit einer Demenzerkrankung ein. Gleichzeitig bestärkte er die Angehörigen in ihrer Aufgabe als Vermittler zwischen Gesellschaft und dem Erkrankten. Angehörige und auch professionelle Helfer hätten die Fähigkeit, mit verschiedenen Strategien und Vorgehensweisen Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln und den betroffenen Menschen ohne Bevormundung auf seinem Weg zu begleiten.
Herr Futterlieb, Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e.V., betonte die Wichtigkeit des gegenseitigen Austausches von Angehörigen und das Pflegen eigener Hobbies und Interessen. Nur so hielten Angehörige dem enormen seelischen Druck stand. Er zeigte Probleme auf, weshalb Angehörige Entlastungsangebote nur zögerlich annehmen würden. Z. B. könnten Angehörige die Annahme von Hilfsangeboten als Versagen werten. Ängste, Unsicherheiten, Scham- und Schuldgefühle spielten eine große Rolle.
In der Pause bei Kaffee und Kuchen nahmen die Teilnehmer die Gelegenheit wahr, sich mit Vertretern des Netzwerks und Referenten auszutauschen.
Am Ende der Fachveranstaltung wurden allen Gästen praktische Tipps zur Anregung der körperlichen Aktivierung präsentiert.
Durch die positiven Reaktionen von Angehörigen auf die Vorträge und die unmittelbare und unkomplizierte Kontaktaufnahme zu den Fachleuten vor Ort wurden die Bemühungen der Veranstalter belohnt.
Das Netzwerk Demenz Teltow-Fläming organisiert seit 2001 regelmäßig Veranstaltungen zu Themen rund um die Demenzerkrankung. Ziel dieser Veranstaltungen ist, den pflegenden Angehörigen und den Beschäftigten im Bereich Pflege über Entlastungsangebote zu informieren und neue Impulse im Umgang mit der Erkrankung Demenz zu geben.

Weitere Beratung zum Thema Demenz bieten Sozialstationen, Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen vor Ort sowie die Mitglieder des Netzwerkes Demenz Teltow-Fläming unter
www.netzwerkdemenz-tf.de an.

Antje Bauroth
Psychiatriekoordinatorin